Die Unternehmensnachfolge bleibt eine der größten Herausforderungen für den deutschen Mittelstand. Dies belegte die inzwischen 6. Ausgabe des Nachfolgemonitors, herausgegeben von der FOM Hochschule, dem Verband Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB) und der Creditreform Rating AG. Der Bericht bietet fundierte Erkenntnisse auf Basis realer Unternehmensübernahmen und liefert Einblicke in die wichtigsten Trends und Herausforderungen, die den Nachfolgeprozess prägen.

Quelle:(VDB)
Übergabealter 61 +
Der Nachfolgemonitor zeigte zudem, dass der demografische Wandel die Unternehmensnachfolge weiterhin erschwert. Die wachsende Zahl von Unternehmerinnen und Unternehmern, die das 55. Lebensjahr überschritten haben und einen Nachfolger suchen, steht einer geringeren Anzahl potenzieller Übernehmer gegenüber, insbesondere in ländlichen Regionen. Die Mehrheit der Unternehmensübergaben findet in einem Alter von 60 bis 69 Jahren statt. Ein signifikanter Teil von 22 Prozent übergibt bereits im Alter von 50 bis 59 Jahren, 13 Prozent allerdings erst, wenn sie 70 Jahre oder älter sind. Insgesamt ist das Durchschnittsalter der Übergebenden noch einmal deutlich von 61,5 auf 63,0 Jahre gestiegen.
DIHK_Nachfolgereport: Positive Bewertung der Bürgschaftsbanken
Auch die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) bestätigt in ihrem Report Unternehmensnachfolge 2024 die wachsenden Schwierigkeiten: Fast vier von zehn an einer Unternehmensübernahme Interessierten berichten den IHKs von Finanzierungsproblemen. Nur wenige Nachfolgeinteressenten können die Übernahme ohne Fremdmittel bewältigen. Im aktuellen Finanzierungsumfeld sind dabei laut DIHK-Monitor die Finanzierungskanäle fast durchweg enger geworden – vor allem bei der klassischen Finanzierungssäule, dem Bankkredit. Bei fast allen Kanälen sehen die IHKs mehrheitlich Verschlechterungen – außer bei den Bürgschaften: Hier überwiegen weiterhin die Positivurteile, so die Einschätzung der IHK-Experten. Auch das Nachfolge-Monitoring Mittelstand der KfW stellt in ihrer Untersuchung fest: Knapp jedes sechste Unternehmen sieht eine weitere wesentliche Hürde in der Sicherstellung der Finanzierung durch die Nachfolgerin oder den Nachfolger. Auch im Handwerk sind laut Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) mindestens 125.000 Familienbetriebe in den nächsten fünf Jahren auf Nachfolgersuche. Die größte Hürde für einen erfolgreichen Übergabeprozess ist nach wie vor das Finden qualifizierter Nachfolgerinnen und Nachfolger. Wichtig bleibt demzufolge auch, Betriebsübernahmen weiterhin als attraktive Gründungsform zu bewerben.
56,5 Prozent der Bürgschaften für Unternehmensnachfolgen
Die Bürgschaftsbanken spielen eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung von Unternehmensnachfolgen. Sie bieten Bürgschaften für Kredite an, wenn Unternehmen nicht über ausreichende bankübliche Sicherheiten verfügen.Von den 2.759 Bürgschaften, die 2024 für Existenzgründungen verwendet wurden, sind 56,5 Prozent für die Finanzierung einer Unternehmensnachfolge eingesetzt worden.
Bürgschaften informiern auf eigener Nachfolge-Landingpage
Bürgschaftsbanken bieten Informationen und maßgeschneiderte Lösungen zur Finanzierung von auch über die neue Landingpage nachfolge.ermoeglicher.de an. Hier können Nachfolgeinteressierte unkompliziert und schnell Finanzierungsanfragen. Damit erleichtern die Bürgschaftsbanken den Zugang zu passenden Finanzierungsinstrumenten und unterstützt so den erfolgreichen Generationswechsel in Unternehmen.
Matchmaking in der Nachfolgezentrale, Nachfolge fürs Ohr
Seit 2018 bereits gibt es in Mecklenburg-Vorpommern die Nachfolgezentrale, in Berlin und Brandenburg seit 2024 zwei weitere. Maßgeblich beteiligt an deren Zustand gekommen waren die Bürgschaftsbanken der Länder. Auch der VDB-Podcast "Die Ermöglicher" aus dem September 2024 stellt die Arbeit der Nachfolgezentralen vor.